Adventskonzerte '24

7.+8. Dez.

Die Brass Band Hallau lud am Sonntagabend zum zweiten Adventskonzert in die reformierte Kirche Gächlingen ein. Zum letzten Mal nach sechzehn Jahren im Amt führte Daniel Harzbecker den Dirigentenstab, den er an diesem Abend mit feierlicher Geste an Heinz Baumgartner übergab.

Gächlingen. Auf dem Weg zur Kirche, gesäumt von weihnachtlich geschmückten und beleuchteten Häusern, wurde man bereits in eine wohlige Adventsstimmung versetzt, die sich in der Kirche in Andacht verstärkte. Dann erschienen sie, die Musizierenden, in Reih und Glied mit ihren goldglänzenden Instrumenten.

Eine grosse erwartungsvolle Ruhe erfüllte die Kirche, bevor Dirigent Daniel Harzbecker das Zeichen gab. Und eine Woge von harmonischen Klängen berauschte die Zuhörerschaft mit dem wohlbekannten Arrangement «Eine kleine Weihnachtsmusik» von Jacob de Haan. Warm und weich setzten die Euphonien ein, denen die Posaunen antworteten und die Baritone und Hörner folgten und zu einem ergreifenden Klangvolumen anhoben, wobei die Perkussion voller Kraft die Schönheit dieses königlichen Intros umrahmte. «Zu Bethlehem geboren oh Jesulein süss…» Die Ergriffenheit der Zuhörerschaft machte sich mit kräftigem Applaus bemerkbar. Das diesjährige Motto «Majesty» des Adventkonzerts der Brass Band Hallau war besiegelt.

Dirigentenstab in neue Hände

René Hiltbrunner überbrachte die Nachricht, dass der langjährige Dirigent Daniel Harzbecker sein Amt in neue Hände geben möchte. Nicht beschwerlich wie man aus verschiedenen Vereinen hört, zeigte sich die Suche nach einem Ersatz. Aus den eigenen Reihen erhob sich Heinz Baumgartner, der das Adventskonzert zusammengestellte und mit viel Beifallsbezeugung als zukünftiger Dirigent der Brass Band Hallau den Taktstock entgegennahm. Daniel Harzbecker wurde für sein grosses Engagement geehrt und beschenkt. Mit schlichter Geste übernahm er das S-Horn von Heinz Baumgartner, um sich an dessen Platz niederzulassen. Ein sehr sympathischer und freundschaftlicher Übergang, der ein Hinweis auf den Zusammenhalt der Brass-Band-Musikerinnen und -Musiker aufzeigte. Das wiederum offenbart sich in ihren Auftritten. Ihrem Können. Ihrer ganz speziellen Klasse. Ihrer Leidenschaft an der Musik.

Grandiose Solos und mehr

Mit «Christmas Bossa Nova», ein Medley mit jazzigem Charakter, bei dem sich die schwarzen Schuhspitzen der Musikerinnen und Musiker im Takt bewegten, zeigte Heinz Baumgartner, dass der Dirigentenstock nicht von ungefähr in seine Hände gelangte. Feierlich und äusserst erhaben hat er ein grossartiges Adventsprogramm komponiert, das im wahrsten Sinne des Wortes die Seele wärmte. Auserwählte Solos wie jenes zu «Lullaby», das Martin und Daniel Heusi am Euphonium interpretierten, mutete wie die Wärme daheim an, wenn man nach einem kalten Winterspaziergang nach Hause kommt. Auch Dalia Baumgartner, noch jung an Jahren und schon virtuos im Umgang mit dem B-Cornet, erntete viel Sympathie für ihr Können. Erst noch im Trio mit dem Stück «Mr. Sandmann», mit Wolfgang Harzbecker, René Hiltbrunner und eben, Dalia Baumgartner, das leicht wie eine Feder über allem zu schweben schien. Es erinnerte an Chet Atkins mit seiner Gitarre aus den Fünfzigerjahren. Ein Abstecher in das Land der Träume, der die Vielfalt der Musikeinlagen bekräftigte.

Es folgten aber auch traurige und schwerere Darbietungen wie «Mary, did you know». Barbara Mäder, die mit Einfühlsamkeit durch das wunderbare Adventskonzert führte, zitierte die Lyrik dazu. «Maria wusstest du, dass dein neugeborener Sohn eines Tages über das Wasser laufen würde…» Ja, Maria wusste um das Schicksal ihres Neugeborenen, und das stimmte sie sehr traurig. Die weitere Stückwahl weckte viele Emotionen, sowohl beim Dirigenten, der die Band entsprechend anführte und ihr Grosses entlockte, wie auch im Publikum.

Stille Nacht, heilige Nacht

Was wäre ein Adventskonzert ohne «Stille Nacht, heilige Nacht». Und ohne «With Christmas» und ohne «Herbei ihr Gläubigen», jenes die Konzertbesucher gesanglich begleiteten und das himmlisch klang. «Wer unerschütterlich auf dich vertraut, dem schenkst du vollkommenen Frieden.» Mit diesen Worten verabschiedete sich Barbara Mäder, verabschiedete sich die Brass Band Hallau, die tiefe Glücksgefühle in den Herzen der Konzertbesucher hinterliess. (kan)

Ausgabe vom Sa. 14. Dez. 2024

Bild und Text (kan)

Chrischona Hallau

Kirche Gächlingen