Konzerte im Advent
13. + 14. Dez. ’25 Chrischona Hallau + Kirche GächlingenZauberhafte musikalische Winterreise im Advent
Die Brass Band Hallau führte die Zuhörerschaft am Wochenende während zwei glanzvollen Konzerten, in der Chrischona Hallau und in der reformierten Kirche Gächlingen, mit packender Intensität durch den Advent.
Gächlingen Eigentlich begann der königliche Konzertabend bereits auf dem Weg zur Kirche in Gächlingen, der von vielen Teelichtern gesäumt war, die in die anbrechende Dunkelheit leuchteten und die Vorfreude auf das bevorstehende Ereignis noch steigerten. Endlich war es soweit. Die Musikantinnen und Musikanten nahmen mit ihren blitzblank glänzenden Instrumenten Platz auf dem Podest. Ruhe kehrte ein. Dirigent Heinz Baumgartner bestärkte die Band mit einem aufmunternden Lächeln, bevor er den Taktstock hob. «Troika» von Sergei Prokofiew, eine bezaubernde Schlittenfahrt durch den tiefen Schnee und eine traumhafte Interpretation der Brass Band. So effektvoll, dass man glaubte das Glockengeschirr der Pferde bimmeln zu hören und zu spüren wie die Hufe feinen Schneestaub aufwirbeln. Ein märchenhafter Auftakt. Sämtliche Besucher bis zur hintersten Bankreihe und bis hinauf zur Empore wurden vom wunderschönen Einstieg und der Ahnung auf weitere Höhepunkte beflügelt.
Christmas Joy
Mit spürbarer Begeisterung führte Barbara Mäder durch das Adventkonzert, das sich mehr und mehr zu einer emotionalen Reise entpuppte. Melancholie, Intensität, sphärische und lyrische Momente übertrugen sich auf das Publikum, das sich mit Jubelrufen für die virtuose Musikalität bedankte. «Christmas Joy», ein Stück, das im wahrsten Sinne des Wortes Freude brachte. Freuen auf das baldige Weihnachten. Traditionell und feierlich, ja geradezu majestätisch, erhob sich Gesang und Musik in der gut beheizten Kirche mit «Tochter Zion». Die Konzertbesucher sangen kräftig mit. Entspannt und ruhig wie ein still leuchtender Stern am Abendhimmel wurde es mit «Lullabye», komponiert für Brass Band von Billy Joel. Das Stück wurde zum Teil von den Jungmusikantinnen und Jungmusikanten wie Andrin Wegmüller, Nadine Hangartner, Timo Gasser, Michal Hallauer und Dalia Baumgartner zusammen mit Philipp Heusi mit sensiblen und farbigen Kontrasten dargeboten und entsprechend vom Publikum geehrt. Eine positive Entwicklung ist das, wenn sich jungeLeute mit diesem erkennbaren Eifer dem Musizieren hingeben.
Eine fantastische Vielfalt
Von samtwarmen Melodien bis hin zu spritzigen, lebhaften Rhythmen und wieder feierlich zarten Einlagen gab die Band Einblick in ihr vielfältiges Repertoire. Man war von Anfang bis zum Schluss ganz einfach hingerissen von der Welt der Lichter, der Wonne und dem weihnachtlichen Glanz. So etwa bei «Abide with me» (Bleib bei mir), ein christliches Kirchenlied vom schottischen anglikanischen Geist lichen Henry Francis. Oder bei «Prelude on Anastasis» von Sam Craemer, dessen Einstieg die Euphonien so lieblich und sanft erklingen liessen und sich am Ende mit dem Einsatz aller Instrumente kraftvoll feurig und orchestral zur Erfüllung erhob. Eine charakteristische Melodienfolge der Brass Band Hallau. Und auf einmal kam der Nikolaus. «Santa Claus is Comin’to Town», ein Hit aus den Dreissigerjahren, der mit einem grossartigen Cornet-Solo von Wolfgang Harzbecker ausgeschmückt wurde, wofür er beherzten Applaus entgegennehmen durfte. Das und vieles mehr, was die Seele für das Fest der Freude öffnete, wusste die Brass Band mit viel Pathos und Spielfreude umzusetzen. «When a child is born» ein Arrangement von John Golland. Mit der Geburt des Jesuskindes strahlte das Licht der Weihnachten in die Kirche Gächlingen, wo drei rote Kerzen am dichten Adventkranz aus Tannenzweigen leuchteten. «O du fröhliche» musizierte die Band auf sehr stilistische und zu Herzen gehende Weise. Als Zugabe schien das Stück «Stille Nacht, heilige Nacht» den grandiosen musikalischen Konzertabend, der für hoffnungsvolle Wärme sorgte, zu umarmen. Das Beste der Gefühle zum Advent. (kan)


